Deine innere Stimme

von Kai Hensel

Inhalt

Elisabeth schreibt Kolumnen für Frauenjournale und Ratgeber für alle Lebenslagen.
Ihr neuestes Buch soll die Menschen wieder dazu bringen, auf ihre innere Stimme zu hören. Und alle Formen von Abhängigkeit –  finanzielle, und emotionale – verurteilt sie als Selbstbetrug.
Ihre Thesen verifiziert sie anhand lebender Beispiele.

Das nächste lebende Exempel ist Anne, eine junge hoch verschuldete Frau, die sich bei Elisabeth als Putzfrau bewirbt.
Saleem, der Lieferjunge des libanesischen Restaurants und gleichzeitig Liebhaber Elisabeths, bringt Anne auf die Fährte des  Geheimnisses, das die Autorin mit sich trägt…

Der Autor

Kai Hensel, geboren 1965, wurde, nach zahlreichen Gelegenheitsjobs und ausgedehnten Reisen, Regisseur in Lübeck. Er schreibt für Rundfunk und Fernsehen, zur Zeit aber verstärkt fürs Theater. Er lebt seit 1999 in Berlin.

Besetzung & Stab

Elisabeth – Leslie Malton
Anne – Laure Maire
Saleem – Navid Akhavan

Regie: Annette Kurth
Produktion: WDR 2009/ca. 54’
Redaktion: Georg Bühren

Einschätzung

Kai Hensel versteht es, mit wenigen Mitteln eine vordergründige fast heiter wirkende Atmosphäre zu schaffen. Je länger sich Anne jedoch im Dunstkreis von Elisabeth befindet, desto mehr droht die Stimmung zu kippen.
Elisabeth schafft es, Anne mehr und mehr zu instrumentalisieren und auf ihre Seite zu ziehen, verbogen nach Elisabeths gusto.

In einem letzten Ausbäumen gegen die Übermacht der Schriftstellerin versucht Anne, Elisabeth zu retten; ein Plan, der aussichtslos ist.
Aber Elisabeth hat das erreicht, was sie wollte – Anne wird ihr Werk vollenden.

Der Regisseurin Annette Kurth ist mit der Auswahl der Sprecher eine tolle Besetzung gelungen. Laura Mare als Anne kann mir ihrer jugendlichen Art eine überzeugende Gegenspielerin zu Leslie Malton geben. Leslie schafft es, mit ihrer starken Stimme, die Stimmungswechsel von heiter bis hin zu krankhaft böse gut zu spielen.
Navid Akhavan überzeugt mich nicht völlig. Ihm fehlt teilweise  das verzweifelte Moment eines zurückgewiesenen Liebhabers, der weiß, dass er auf verlorenem Posten steht. Da hätte ihm etwas mehr südländisches Temperament gut getan.

Fazit: +

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